Armut in Deutschland. Foto: Frantisek Krejci Pixabay
Armut in Deutschland. Foto: Frantisek Krejci Pixabay

Armut im Oldenburger Land – Fallzahlen steigen

Wie hoch ist das Risiko, in Oldenburg in Armut zu geraten?

Sozialverband startet „Armutsrechner“ im Internet

Das Risiko, im Oldenburger Raum in Armut zu geraten, ist gestiegen. Der Anteil der Menschen, die armutsgefährdet sind, kletterte 2011 bis 2019 von 13,5 auf 15,7 Prozent, so das Statistische Landesamt Ende 2020. Hinter jeder Statistik stehen Individuen, so der Sozialverband Deutschland, der mit der Kampagne „Wie groß ist Dein Armutsschatten“ auf das Problem aufmerksam macht.

Viele wissen nicht, ob sie betroffen sind. Jeder und jeder kann nun mit dem interaktiven Armutsrechner sein persönliche Armutsrisiko berechnen: www.armutsschatten.de/armutsrechner, anonym und kostenlos – und hilfreich mit Blick etwa auf die Rente, um gegenzusteuern.

Mit der 2019er- Armutsgefährdungsquote liegt der Oldenburger Raum zwar noch unter dem Landeswert von 16,0 Prozent. Doch die Quote von 15,7 Prozent markiert eine neuen Höchstwert seit 2011.In Gesamt-Niedersachsen waren 2019 rund 1,26 Millionen Menschen von relativer Einkommensarmut betroffen: Ein Einpersonenhaushalt hatte ein durchschnittliches Monats- Nettoeinkommen von 1.049 Euro, ein Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren verfügte über 2 203 Euro, ein Haushalt von Alleinerziehenden mit einem Kind unter 14 Jahren hatte ein Budget von 1 364 Euro.

Die Armutsgefährdungsquoten werden nach einheitlichen Methoden bestimmt. Als armutsgefährdet gelten Personen mit einem monatlichen Nettoäquivalenzeinkommen von weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens, gemessen am Median. Jenseits dieses Wertes verdient die eine Hälfte weniger, die andere Hälfte mehr als das mittlere Einkommen.

Aber ab wann ist man eigentlich armutsgefährdet? Viele sind unsicher, ob sie betroffen sein könnten. Dabei ist diese Information wichtig, um etwa mit Blick auf Rente rechtzeitig gegenzusteuern. Der „Armutsrechner“ des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Niedersachsen verschafft Interessierten Sicherheit und Klarheit. Mit wenigen Klicks ist das persönliche Armutsrisiko auszumachen.

Der Armutsrechner ist ein Baustein der SoVD-Kampagne „Wie groß ist dein Armutsschatten?“. Mit der Kampagne möchte der SoVD Betroffene für das Thema Armutsgefährdung sensibilisieren und die Politik zum Handeln auffordern. Der Begriff „Armutsschatten“ steht dabei für die individuelle Armutsgefährdung, die jede und jeden treffen kann. „Jeder Mensch hat einen solchen Armutsschatten. Mit unserem Armutsrechner kann man herausfinden, wie groß der persönliche Schatten ist und was man tun kann, um ihn möglichst klein zu halten“, erläutert Thomas Barke, Sozialberater des SoVD-Oldenburg-Delmenhorst.

Beratungs-Termine beim SoVD können unter Tel.: (0441) – 26 887 oder per E-Mail unter info.oldenburg@sovd-nds.de vereinbart werden.

Der Sozialverband Niedersachsen im Internet unter www.sovd-nds.de

 Presse-Information des Sozialverbandes, Deutschland, Kreisverband Oldenburg-Delmenhorst.

Mit rund 280.000 Mitgliedern ist der SoVD-Landesverband Niedersachsen e.V. der größte Sozialverband des Landes. Er ist gemeinnützig, überparteilich und konfessionell unabhängig. In rund 60 niedersächsischen Beratungszentren steht er seinen Mitgliedern bei Themen wie Rente, Pflege, Hartz IV, Behinderung, Gesundheit, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht zur Seite, vertritt sie gegenüber Politik, Behörden und vor Sozialgerichten. Der Kreisverband Oldenburg-Delmenhorst hat 3.400 Mitglieder.

 

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