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Solidarische Gesundheitsversorgung

Kritische Pflege – kritische Medizin

→ Workshopreihe und Podiumsdiskussionen in Oldenburg

Auszubildende der Krankenpflege aus dem Pius-Hospital und Studierende der Universität Oldenburg, die als „Kritische Mediziner*innen Oldenburg“ organisiert sind, haben gemeinsam mit Werkstatt Zukunft eine interprofessionelle Workshopreihe entwickelt und zwei öffentliche Podiumsdiskussionen zu einer solidarischen Gesundheitsversorgung unter dem Titel „Kritische Pflege – Kritische Medizin“ geplant.

 

„Gesundheitspolitische Veränderungen müssen von berufsgruppenübergreifender Solidarität getragen werden, um erfolgreich zu sein“, sagt Simon Gerhards von den Kritischen Mediziner*innen.

Die Workshops finden in der Zeit vom 17. Oktober 2022 bis zum 12. November 2022 im Pius-Hospital im Rahmen der Pflegeausbildung und in der Universität statt, stehen aber allen Interessierten offen. Für die Workshops ist eine Anmeldung erforderlich, die beiden in diesem Rahmen organisierten Podiumsdiskussionen sind ohne Anmeldung zugänglich. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei.

Themen der Workshops sind Kapitalismus im Gesundheitswesen, Rekrutierung internationaler Pflegekräfte, Rassismus und Diskriminierung im Gesundheitswesen und globale Frauengesundheit. „Wir wollen in jedem Workshop unseren internationalen Blick, mit besonderem Fokus auf den globalen Süden, schärfen“, fügt Janina Lührs, Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege am Pius Hospital, hinzu.

Während marktwirtschaftliche Effizienzüberlegungen nicht mehr vor der Krankenversorgung halt machen, besteht ein gravierender Fachkräftemangel in der Pflege. Die Rekrutierung von Pflegekräften aus dem Ausland wird vielerorts als Lösung für das Problem angesehen, kann aber in den Herkunftsländern zu tiefgreifenden Problemen führen. Gleichzeitig gibt es auch in der Gesundheitsversorgung Diskriminierung wie zum Beispiel Rassismus oder eine mangelhafte Gesundheitsversorgung von Asylsuchenden.

Alle aufgeworfenen Fragen betreffen nicht nur die Gesundheitsversorgung in Europa, sondern oft sogar in verstärktem Maße diejenige im globalen Süden und werden daher in diesem Projekt in ihrem weltweiten Zusammenhang behandelt.

  • Kapitalismus im Gesundheitswesen und solidarische Arbeitskämpfe
    17.10.2022 am Pius Hospital
    mit Vertreterinnen und Vertretern von Ver.di, Verein demokratischer Ärzt*innen, Bochumer Bund, Marburger Bund u.a.
    Öffentliche Podiumsdiskussion um 13.30 Uhr
  • Rekrutierung internationaler Pflegekräfte
    18.10.2022 am Pius Hospital
    mit Karen Spannenkrebs (Verein demokratischer Ärt*innen) und Simon Ludwig-Pricha (BSB Deutschland)
  • Rassismus im Gesundheitswesen
    29.10.2022 an der Universität Oldenburg
    mit Shreyasi Bhattacharya und Mai Ahmed
  • Globale Frauengesundheit
    12.11.2022 an der Universität Oldenburg
    mit Benjamin ter Balk (Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge Niedersachsen), Delphine Takwi, Dr. Christoph Zerm, Maren Kick (pro familia) und zwei von FGM (Weibliche Genitalverstümmelung) betroffene Aktivistinnen.
    Öffentliche Podiumsdiskussion um 16.30 Uhr

Die Podiumsdiskussionen werden von Studierenden und Auszubildenden moderiert und von Werkstatt Zukunft als TV-Sendungen aufgezeichnet. Das gleiche gilt für einige Interviews mit weiteren Gästen der Workshopreihe. Ermöglicht wird das Projekt unter dem Dach von Werkstatt Zukunft e.V. durch eine Förderung durch Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung.

Weitere Informationen, Kontakt und Anmeldung https://werkstatt-zukunft.org